Sag doch mal: Die Gedanken müssen frei bleiben

Heute mit einem Beitrag von Hannah Schedler.
Sie ist freie Journalistin und kooptiertes Vorstandsmitglied im Journalistinnenbund.
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Die Freiheit ist das höchste Gut des Menschen. Freie Entscheidungen, Selbstbestimmung, Wahlen in der Demokratie, Meinungsfreiheit und nicht zuletzt auch Pressefreiheit. Denn die Presse ist nicht grundlos die vierte Säule der Gewaltenteilung.
Die Presse ist das Werkzeug zwischen Politik und Gesellschaft und bildet so gleich die Basis des differenzierten Diskurs der Gesellschaft.
Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.
Aufklärung, Bericht, Information, Meinungsbildung: Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sicher nicht schadet, wenn man Politik und Wirtschaft des Öfteren auf die Finger schaut.
Dennoch ist unabhängige Presse keine Selbstverständlichkeit, aber ein Privileg, welches Generationen durchgesetzt haben. Der Blick in die Kapitel der deutschen Geschichte bestätigt dies, denn in den Kämpfen für Demokratie wurde auch immer für die Pressefreiheit gekämpft.
Doch auch heutzutage facht die internationale Presse Kämpfe an mehreren Fronten: Lügenpresse, reißerische, populistische Headlines, Korruption, Einflussnahme durch die Politik. Indes aber müssen die größten Schlachten in demokratiefernen Staaten gekämpft werden. Denn weltweit sitzen an die 300 Journalisten*innen in Gefängnissen, wie etwa in Ägypten, der Türkei, Nordkorea, und China.
Ironisch, wenn die Hüter der Wahrheit in einem unmoralischen Prozess mundtot gemacht werden.
Denn jede Art von Zensur ist Feind der demokratischen Werte und lässt die Forderungen der Menschen sterben. Indes hat jede Medaille zwei Seiten. Demnach sollen die Gedanken noch frei bleiben.
Insbesondere auch die der Journalisten*innen, die Missstände, Skandale und Ungerechtigkeiten aufdecken und somit zu Moral und Gerechtigkeit beitragen. Deswegen braucht es mehr als Applaus, Lobpreisungen und einen Gedenktag. Es braucht ein starkes und gemeinsames Handeln, Kontrollen, Sanktionen und klare Worte gegen Zensur.